Dieses Wochenende war voller goldgelber Sonne, Herbstlaub, Musik, Inspiration und Improvisation. Freitag durfte ich auf der Vernissage der Offenen Ateliers spielen, auf einer schönen großen Bühne mit gutem Sound, und nutzte die Gelegenheit, um ein paar neue Performance-Ideen zu probieren (Fotos und Videos folgen).
Ich habe auch eine kleine Verlosung gemacht, bei der ich die Zuschauer bat, mir aufzuschreiben, wie man mein Konzert am besten beschreiben kann. Da ich öfter den Satz zu hören bekomme "das ist ja ganz anders als ich gedacht habe" oder "viel besser als ich mir vorgestellt habe", versuche ich meine Ankündigungen zu verbessern. Zu gewinnen gab es ein Album oder einen südmarsiansichen Apfel :-) Über die Ergebnisse werde ich noch berichten :-)
Der Abend ging planetarisch weiter, es traten noch Planet Moon auf, eine Kölner Band bei der ich auch 4 Jahre gespielt hatte, und sie luden mich für ein Stück als Gast ein. Sehr schöne Songs, hört mal rein: www.planetmoon-band.com
Am Samstag durfte ich dann den Kölner Pianisten Matthias Keul spontan bei seinem Solo Piano Konzert für einige Stücke auf dem Saxofon begleiten, was mir auch sehr gut gefallen hat, vielleicht bauen wir das ja noch aus. Matthias ist Komponist und spielt sein eigenes Repertoire, schöne harmonische Musik, mit Einflüssen aus Jazz, Klassik, Afrika, Indien und dem Balkan.
Letztes Wochenende hatte ich das Glück, mit einer großartigen Band zum Auftritt fahren zu dürfen und als Vorprogramm zu spielen: Hoelderlin. Für mich ist diese Band der wohltuende Beweis, dass sie noch lebt, die gute Musik, die nicht aufdringlich-schrill-laut daherkommt, sondern filigran, kraftvoll und deep.
Es gab sie schon in den 70er Jahren, nach langer Pause formierten sie sich 2005 wieder, in teils neuer Besetzung und mit neuem, moderneren Sound. Der Groove kommt von zwei Musikern, die schon in den 70ern in der Band spielten: Michael Bruchmann am Schlagzeug und Hans Bäär am Bass, wobei letzterer gerade mit Gianna Nannini getourt war und spannendes zu erzählen hatte :-)
Ansonsten sind neu dazugekommen Andreas Hirschmann an den Keyboards und die wundervolle Sängerin und Violinistin Ann-Yi Eötvös, die mit ihrer schönen sanften Stimme die Leute sofort in ihren Bann zog.
Ich empfehle, bei last.fm mal in ihr neues Album reinzuhören :-)
Album
www.last.fm/music/hoelderlin/8
Bandwebseite
www.hoelderlin.com
Kürzlich war ich mit dem Kölner Singer/Songwriter Rudolf Könen wiedermal ein bisschen auf der Straße spielen, er spielte seine Songs und ich ein bisschen Sopransaxofon dazu. So lernten wir den Percussionisten Michael Kasper kennen, der sich uns anschloss, und es wurde richtig groovig :-)
Ich liebe Straßenmusik. Nirgendwo sonst bekommt man als Musiker so direktes Feedback, hat so unvoreingenommenes Publikum oder kann frei nach Laune kommen und gehen wie auf der Straße. Seit ich in den 90ern in Frankfurt wegen Überschwemmung meines Proberaums in die nahegelegene Unterführung auswich zum Saxofon üben, spiele ich regelmäßig ab und zu draußen, vor allem natürlich im Sommer.
Seit längerer Zeit überlege ich, wie ich mein Elektronik-Set auf die Straße bringen kann. Leider sind in vielen Städten verstärkte Instrumente per se verboten, wobei, genaugenommen, mein elektronisches Setup mehr dem Zweck der Aufzeichnung (Looping) dient als dem der Verstärkung und außerdem viel leiser ist als mein Saxophon. Leute mit Playback, die dazu ein akustisches Instrument spielen, werden scheinbar geduldet, zumindest begegnet mir das öfter.
Bisher fehlt mir leider noch die zündende Idee, wie es so transportabel zusammenstellen kann, dass auch Bahnhöfe ohne Rolltreppe zu schaffen sind. Also bin ich erstmal weiterhin nur mit der südmarsiainsichen Waldflöte unterwegs :-)
Neulich durfte ich bei Jan Allain auf der Geburtstagsparty als Gast spielen. Jan ist eine wundervolle Singer/Songwriterin aus UK, über die die Presse z.B. schreibt “Britain’s best kept songwriting secret”. Sie hat schon viele Alben veröffentlicht, ist durch die Welt getourt, hat viel Humor und schreibt großartige Songs. Bei bestem Wetter gab es gute Live Musik, frische Luft, leckeres Essen und viele interessante Leute. Besonders gefreut habe ich mich, liebe Freunde wiederzusehen, z.B. die wunderbare Sängerin und Bassistin Uli Pfeifer.
Hier mal ein kleiner Anspieltipp für alle, die gern ungewöhnlichen elektronischen Sound mögen mit breakigen Beats und interessantem Sounddesign: die neue Scheibe von Moogulator, gerade eben herausgekommen (08.08.08). Sie heisst “The Digital Anatomist Project” und beflügelt die Fantasie, ganze ungewöhnliche Welten mit ebensolchen Wesen stelle ich mir dazu vor. Wenn ich eine Video- bzw. Animationskünstlerin wäre, könnte ich mich da wohl nur schwer zurückhalten.
Mein persönlicher Anspieltipp ist das Stück “Amoebatrons”, es spielt bestimmt in einer belebten Unterwasser-HiTech-Parallelwelt :-)
Neulich durfte ich bei Michael Reimann vorbeischauen. Er ist ein großartiger Pianist, Komponist und Multiinstrumentalist, dh. er spielt eigentlich alles, Tasten, Flöten aus aller Welt, Percussion und auch sehr ungewöhnliche Dinge wie etwa eine Bergkristallpyramide. Ausserdem entwickelt er auch selber neue Instrumente, wie z.B. die Feenflöte, eine sehr obertonreiche Flöte aus Glas. Weitere spannende neue Instrumente folgen bald, es lohnt sich auf jedenfall, auf seiner Webseite mal vorbeizuschauen:
www.michaelreimann.de
Auf einem Konzert Anfang Juli durfte ich mit ihm spielen, zusammen mit Sitara, Elisabeth Szwarc und Daniel Sanleandro waren wir Gäste des indischen Flötenmeisters Dinesh Mishra und spielten ein Benefiz Konzert für den Weltfrieden zum 73. Geburtstag s.H. Dalai Lama in Bochum.
Natürlich habe ich mich super gefreut als Michael sich nun meldete, wir bastelten bisschen mit Loopgeräten rum, probierten verschiedene Instrumente aus und hatten viel Spaß. Schließlich beschlossen wir, ein Unterwasser-Konzert zu spielen, voraussichtlich in Bad Sulza. Das erste Stück trägt den passenden Namen “Liquid Neptune” :-)
Auf dem Video spielt Michael ein Bambus Saxophon. Es hat keine Klappen, aber ein Blatt wie ein Saxofon, und es ist gar nicht so leicht zu spielen. Ich konnte ihm jedenfalls keine sinnvollen Töne entlocken :-)
Was ist ein Midi Saxofon?
Ein Midisaxofon ist ein Instrument, mit dem sich durch sax-ähnliche Grifftechnik und Blasen beliebige synthetische Klangerzeuger ansteuern lassen. Im Gegensatz zur Klaviertastatur, die Keyboards und viele Synthesizer haben, lassen sich damit vor allem monophone (einstimmige) Sounds gut spielen. Per Lippendruck und Blasstärke kann sehr intuitiv auf Volume und Klangcharakter Einfluss genommen werden. Die meisten Midisaxophone haben keine eingebaute Klangerzeugung.
Es gibt/gab verschiedene Midi-Saxofone:
Von Artisyn, Casio, Akai (EWI Serie), Yamaha (WX Serie), Softwind Instruments (Synthophone)...
Für Details und weitere Infos über diese Instrumente empfiehlt sich die Suche nach "Breath Controller", "Midi Sax" oder nach den Hersteller- und Typenbezeichnungen.
Am meisten verbreitet sind wohl die Yamaha WX (WX5 ist ausserhalb Europas noch erhältlich) und die Akais (EWI 4000S zz aktuell, mit interner Klangerzeugung).
Als Klangerzeuger lassen sich prinzipiell midifähige Soundgeneratoren nutzen, am besten funktioniert es, wenn sich die Controller-Bereiche individuell fein anpassen lassen (je höher die Auflösung um so besser).
Ein paar Hörbeispiele, mit WX5 gespielt:
Anmerkung: ich finde es nicht interessant, mit dem Blaswandler echte Saxofone oä zu imitieren, sondern nutze ihn um synthetische oder verfremdete Sounds zu erzeugen. (mehr …)
Irgendwas, das Patty nicht kann? Patty komponiert, programmiert, enigneert, textet, singt, loopt und layert die spektakulärsten Chöre und bläst eines der hitzigsten MIDI-Saxe diesseits des Saturn. Dein Netz-Auftritt braucht ein cooleres Styling? Macht die Webdesignerin Patty Stucki auch, auf ihrem Planeten ist nichts unmöglich. Nur, wie das Dutzend Lieder fair klassifizieren, aus denen die Schweizerin (aktuelle Homebase: Köln) ihren vierten Longplayer gestrickt hat? Allein die tausend Ideen, die sie in den Space-Funk-meets-Trip-Hop-Opener „Luna“ oder die abgedrehte Cosmic-Dub-vs.-Clicks‘n‘Cuts-Nummer „Maybe“ (Track11) gepackt hat, würden anderen für ein ganzes Album reichen.
Sounds aus Sternenstaub, Vocals wie vom Himmel.
Wertung: Sound 9 von 10, Music 9 von 10.
Albrecht Piltz, KEYS 2007-02
Von irgendwo her zwischen Südmars und Erde kommen die neuen Klänge von Patty Stucki, alias Pattysplanet, (mehr …)
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